Online-Banking-Betrug bei Telekom-Kunden

Mehrere Online-Medien, unter anderem die Süddeutsche Zeitung, Zeit Online und das Manager Magazin, berichten über eine neue Masche beim Online-Banking-Betrug. Betroffen hiervon sind ausschließlich Kunden, welche das mTAN-Verfahren über eine Mobilfunknummer der Telekom nutzen.

Wie läuft der Betrug ab?

Das Vorgehen der Täter ist dabei sehr aufwändig und zeugt von hoher krimineller Energie. Zunächst wird auf dem Rechner des Opfers eine Spähsoftware installiert, welche den Zugang zum Konto samt Passwort ausspioniert. Mit diesen Daten können sich die Täter in das Konto des Opfers einloggen und dort die Handynummer, an welche die mTAN gesendet wird, herausfinden. Handelt es sich dabei um eine Nummer der Telekom wenden sich die Täter an das Mobilfunkunternehmen und geben sich als Mitarbeiter eines Mobilfunk-Shops aus, melden einen angeblichen Verlust der SIM-Karte des nichtsahnenden Kunden und bitten um Aktivierung einer Ersatz-SIM. Mittels dieser Ersatz-SIM können die Täter dann die zu dem Konto gehörenden mTAN abfangen und die betrügerischen Überweisungen auslösen. Die Telekom vermeldet, diese Sicherheitslücke mittlerweile geschlossen zu haben.

Was können Betroffene tun?

Betroffene Kunden sollten sich zunächst direkt an Ihre Bank wenden und den Zugang zum Online-Banking vorübergehend sperren lassen. Die betroffenen Geräte (PC/Smartphone) sollten möglichst auf den Werkszustand gebracht und mit einer aktuellen Antiviren-Software ausgestattet werden. Auch eine Anzeige bei der Polizei ist sinnvoll. In vielen Fällen haben die Opfer gegenüber der Bank auch einen Erstattungsanspruch, so dass Ihnen am Ende kein oder nur ein geringer Schaden verbleibt. Stellt sich die Bank quer, ist die Einschaltung einer Verbraucherzentrale oder eines Anwalts sinnvoll.

Wie kann man sich schützen?

Es gibt verschiedene Wege, wie man sich vor einem Betrug beim Online-Banking schützen kann:

  • Auf den verwendeten Geräten (PC/Smartphone) eine aktuelle Antiviren-Software installieren.
  • Online-Banking nicht auf dem Gerät betreiben, auf welchem auch die mTAN empfangen werden.
  • Für den Empfang der mTAN eine gesonderte Prepaid-SIM in einem Handy ohne Internetzugang verwenden.

 

Text: CC-BY 4.0 / Rechtsanwalt Jakob Wahlers
Beitragsfoto: Picjumbo.com